Montag, 27. Juli 2015

Tag 9 der Mittelalterzeitrechnung

Tagesbericht
Mysteriös, mysteriös - auch diesmal entfernte sich die holde Elektrizität in den frühen Morgenstunden, kam aber pünktlich zum Frühstück wieder und lieferte somit auch frische, noch ofenwarme Brötchen. Alle haben nach dem gestrigen Kampftag mächtig zugeschlagen. Denn es sollte dann auch gleich weiter gehen.  Zuerst wurden aber wieder die Geburtstagskinder hochgelebt, diesmal waren es Mads und Lea Pauline, wobei letztere mit einem sehr, sehr lautem Lied ganz früh geweckt wurde, Insider wissen da Bescheid.

Unter windigen Bedingungen haben unsere Schwertkämpferfreunde noch einmal einen Grundkurs mit den Enthusiasten der Kampfeskunst durchgeführt, hier wurden wahre Talente entdeckt, unter anderem der Anton! Und alle staunten nicht schlecht, wie schwer so ein Schwert eigentlich ist, es war also wirklich nicht leicht, das Leben im Mittelalter. Dann zogen die tapferen Streiter wieder los, mit der Kutsche und dem sonderlichen Angehängsel, die Heimfahrt nach Hohenmölsen stand an! Noch einmal vielen, vielen Dank, liebe Martina und Conny, lieber Ronny!

Bewegt war der Vormittag weiterhin, beim Andre´ durfte man sein Glück versuchen, bei einem Rade, welches oft einen Preis versprach. Auch bei dem heißen Draht ging es hoch her, hier glühten die Kandidaten, eine ruhige Hand war gefragt. Und wer sich gar besonders gut anstellte, bekam auch hier ein Kleinod mitgegeben, alles hat der liebe Junker Andre´ aus seinem Fundus mitgebracht, ihm gebührt dafür großer Dank und Anerkennung, vielleicht sogar ein Lehnsanteil!? Denn auch die Klatschwand, oder besser der T-Wall war heute wieder eröffnet und führte zu wildesten Verrenkungen.

Am Nachmittag gab es dann traurige Kunde, die Diabeteshelferin der Nonnen und der Mönche, Petra und Gundula, wurden von ihrem Burggrafen zurück nach Zeitz gerufen, im Spalier standen alle mit Tränen in den Augen und hoben und senkten die Hände - dies wird später als Welle in die Annalen eingehen. Zum Glück hatten die Nonnen noch ihre Johanna und freudig begrüßten wir die Julia, die  aus der Hauptburg Halle kam und auch in diesem Jahr wieder als Diabeteshelferin unser Team unterstützen wird - natürlich bei den Mönchen, die somit nicht allein gelassen werden (was sicherlich auch nicht so günstig wäre, bei diesem umtriebigen Kirchenvolk)!

Dann startete es, unser dem Wetter zum Opfer gefallenes Volleyballturnier konnten wir am Nachmittag noch nachholen.  Gleich am Anfang haben die  Mägdchen versucht, die Überraschung vom Fußballspiel zu wiederholen, mussten dann aber bei dem Spiel "Ball über die Schnur"  doch sehr klar sich den Knappen geschlagen geben, die dann auch sehr überschwänglich feierten.
Runde 2 gestalteten Gaukler gegen die Wahrsagerinnen im Volleyball. Auch hier gab es einen sehr eindeutigen Sieger, die Jungs wiederholten ihren Erfolg vom Fußball deutlich und sind wirklich ausgesprochen sportlich.
Dann passierte es tatsächlich! Helferinnen traten gegen die Nonnen an und gaben sich sehr optimistisch. Auch im Outfit mit Sonnenbrille und Beachbekleidung waren sie eine Augenweide. Sportlich allerdings hatten sich die Nonnen gekleidet und legten dann auch gleich los. Die beste Spielerin auf dem Platz, die Bianca,  hatte noch vor kurzer Zeit sich einen Zauberbeutel bringen lassen -  wir wissen zwar nicht, was darin gewesen ist -  aber das Ergebnis war deutlich! Die Nonnen haben die Helferinnen besiegt. Der Jubel kannte keine Grenzen.
Zum Abschluss waren dann die Mönche dran, natürlich gegen die männlichen Helfer. Energisch und entschlossen sahen sie aus,  aber leider haperte es schon an den Aufschlägen. So hatten eigentlich trotz Unterstützung des Moderators, dem Doc - der etliche Entscheidungen sehr eigenartig interpretierte mit einem Punkt für die Mönche -  diese Wettstreiter keine Chance gegen die  sensationell aufschlagenden Helfer.  Bewundernswert z.B. der Schlag im Rückwärtsflug von Jonathan!  Dagegen war kein Kraut gewachsen,  klare Entscheidung, Sieg für die Helfer!

Nach dem tollen Abendbrot mit allerlei leckeren Sachen ging sie dann los, unsere Mittelalterdisko! Alle sind mächtig ausgeflippt, ein Pferd stand wieder auf dem Flur, Peter Fox und die Atzen waren unterwegs, bunter Lichter blitzten auf und Nebelschwaden zogen durch das Schlaubetal. Ekstatisch entrückte Gestalten bewegten sich zu den heißen Rhythmen, denen sich keiner entziehen konnte. "Atemlos" ging es durch die Nacht, bis der Doc dem Treiben dann zu später Stunde Einhalt gebot und alle sich dann mehr oder weniger brav in Richtung Bett bewegten.

Und genau da geht es jetzt für mich auch hin, also

Gute Nacht wünscht der Doc!


Highlight des Tages
Da der üblicher Hahn  in unserer Burg zu leise war und die Wahrsagerinnen in einen zu tiefen Schlaf gefallen sind, mussten die Ältesten zu einer 2000Watt-Anlage aus der Zukunft greifen.
Bei dem Spektakel mit unserem Hofnarren André konnten tolle Preise mit dem Überwinden des "Heißen Drahtes" und des Glücksrades gewonnen werden.
Bei dem Duell, das runde Leder auf dem Sandplatz über das Netz zu schlagen, konnten die Knappen Haus hoch gegen die Mädchen gewinnen, eine Überraschung gab es beim Duell zwischen den Nonnen und den Ältesten, da sie sich für die Pleite beim Fußballspiel revanchieren konnten. Am Abend luden der König und die Königin zum Tanze, worauf hin das Gefolge ausgelassen feierte.

Die Wahrsagerinnen


Das schmeckt mir
"Cinnamum" das geheime Gewürz im Feldlager. Seit ein paar Tagen schleicht sich doch immer wieder dieses besondere Gewürz in unsere Mittelalterküche, was uns ja sonst nur in der Adventszeit oder bei Omas Apfelkuchen begegnet.  UND...... da war es wieder! 
Beim leckeren Mönchstopf zum Mittagsmahl lag dieser geheimnisvolle und uns doch allen so bekannte Duft wieder in der Luft. Was es wohl damit auf sich hat und warum es uns immer wieder begegnet? Wer weiß.... wer weiß.... wer weiß...
Vielleicht gibt uns dieses geheimnisvolle und besondere Gewürz aus der getrockneten Rinde vom "Cinnamomum verum" ja neue Energie für die restliche Zeit im Feldlager. 
André
(Bildquelle: Wikipedia / Illustration aus Koehler's Medicinal-Plants 1887)
Plappereigeheimnis
Hier im Mittelalter gibt es so einigen komischen Spielchen. Vor allem sind die Bälle beliebt. Mit ihnen kann man in Gruppen in Kästen (wo sogar Leute reinpassen) schließen. Außerdem muss man sie auch über lange miteinander verbundene Schnüre werfen. Nebenbei gibt es auch große Überschwemmungen. Da könnten wir uns das Schwimmbad eigentlich sparen, wer Wasser braucht, muss also nur die Mädchen fragen. Ab und zu gibt es abends einen Bereich, wo übernatürliche Lichter blinken und Musiken aus noch unbekannten Boxen kommen.
Die kleinen Gaukler sorgen für eine Menge Unterhaltung, wenn zu Tisch gerufen wird, dann werden Lieder wie Lollipop angestimmt. Jeder singt so laut mit, dass man meinen könnte, dass gleich die Burgen ein- und die Vögel vom Himmel stürzen! Es gibt Zimmer, da gab es Kriege mit Niederlagen. Sie bekriegen sich mit Stinkbomben. Wir müssen schnell los, um zuschauen wie der Krieg ausfällt…
 Von unbekannten Nonnen aus dem Kloster Schlaubetal

Angriff von Wegelagerern im Schlaubetal. Große Trauer und Wut herrscht in unserer Herberge, feige Wegelagerer haben die Kutsche einer Ärztin wahrscheinlich heimtückisch in der Nacht angegriffen, zum Glück konnten sie diese ohne Pferde nicht stehlen, haben aber ein schönes Fenster zerstört und randaliert. Da setzen unsere Helfer hier ihr Leben ein für die lieben Kinder und werden so hinterhältig bestohlen und geschädigt! Nun werden wir also auch noch mehr Patrouillen in der Nacht und am Tage organisieren müssen!

Der wütende Doc
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